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SSH - Das Tool der Wahl

ssh, das sichere Tool zur Herstellung einer Verbindung zu einem (Unix-/Linux-) Server, kennt jeder, der einen Server administieren muss. Aber die wirklichen Möglichkeiten dieses Allround Werkzeugs zeigen sich erst, wenn man sich damit eingehend beschäftigt. Hier mal die Erkenntnisse, die ich bisher gesammelt habe.

ssh-config

ssh -p 921 -L 1234:server2:80 -L 3210:server3:3128 -D 3129 username@server1.example.com

Dieser kryptische Befehl fließt nicht jedem flüssig aus der Feder. Ein besseres Verständnis hat man, wenn man in der Datei .ssh/config die entsprechenden Einträge macht. Sehen wir uns das Ganze mal aus der Nähe an:

Host server1
      HostName        server1.example.com
      Port            921
      User            username
      DynamicForward  3129
      LocalForward    1234 server2:80
      LocalForward    3210 server:3128

So sieht es lesbarer aus und der Befehl

ssh server1 

reicht nun aus um denselben Effekt zu erzielen. Wir wollen jetzt noch nicht versuchen, das Ganze im Detail zu verstehen, bekommen aber einen Eindruck davon, warum die Pflege einer Konfigurationsdatei für ssh Aufrufe sinnvoll ist. Alle weiteren Tipps zu ssh werde ich als Command und als Eintrag in der .ssh/config beschreiben.

PuTTY oder Openssh

PuTTY wird oft als das Tool der Wahl genannt, sobald von einem ssh client unter Windows die Rede ist. Dummerweise sind die meisten Tricks mit PuTTY ebenfalls möglich, man kann sie aber nicht im Internet finden. Viel besser sieht da die Recherche nach ssh Möglichkeiten aus, die man dann mühsam auf PuTTY übertragen muss. PuTTY ist ein ssh Client mit Terminal Emulation, openssh-client ist nur ein ssh client ohne eine Terminalemulation.
Unter Windows verwende ich ausschliesslich (Uups, eine Ausnahme gibt es) Cygwin um ssh Verbindungen zu nutzen. Über openssh hinaus ermöglicht mir Cygwin unter Windows die Benutzung der ach so hilfreichen Unix Tools. Natürlich liefert Cygwin die Terminalemulation frei Haus. Da openssh unter Cygwin wesentlich besser gepflegt wird, stehen mir neue Funktionalitäten schneller zu Verfügung.
Ergebnis: Ich benutze openssh (das Original) und nicht PuTTY.

Schritt 1: Die Anmeldung an einem Server

ssh -l user server.example.com # oder anders
ssh user@server.example.com

Beide Befehle sind identisch, openssh ermöglicht einen Login des Benutzers „user“ auf dem Server „server.example.com“. Der entsprechende Eintrag in der .ssh/config lautet.

Host   server.example.com
   User  user

Nach der Eingabe von

ssh server.example.com

wird man freundlich nach dem Passwort gefragt.

Schritt 2: geht das auch ohne Passwort

Natürlich muss der Benutzer sich ausweisen, dafür ist aber nicht unbedingt ein Passwort erforderlich. Ein Zertifikat (also eine Art Ausweis) reicht auch aus, muss aber erstmal angelegt werden. Ich empfehle DRINGEND den Schlüssel mit einem Passwort („passphrase“) geschützt wird. Eine Benutzung des Zertifikats ist nur möglich, wenn man das Passwort eingegeben hat. Die Generierung eines solchen Zertifikats geschieht mit dem Befehl:

ssh-keygen -t rsa -b 2048 -f <dateiname>

Lässt man „-f <dateiname>“ weg, wird eine Datei Namens „id_rsa“ angelegt.

ssh-keygen -t rsa -b 2048 -f /tmp/rsakey
  Generating public/private rsa key pair.
  Enter passphrase (empty for no passphrase):
  Enter same passphrase again:
  Your identification has been saved in /tmp/rsakey.
  Your public key has been saved in /tmp/rsakey.pub.
  The key fingerprint is:
  SHA256:QNdA4hMYyLtz+Z5PZdgxxa2lRZSmygYf1xZQLz8SX1I beckhart@DESKTOP-JMK2FGP
  The key's randomart image is:
  +---[RSA 2048]----+
  | . ..o+.+o .o*+.E|
  |  o .o +  ... Bo |
  |   .  +   o  Xo.o|
  |  .    o.o.o= =+.|
  |   . .  S+++ o o.|
  |  o o    o=   . .|
  |   o .  ..       |
  |      .o         |
  |     .o..        |
  +----[SHA256]-----+

Zur Sicherheit besteht der Schlüssel aus zwie Teilen, einem öffentlichen, der zur Verschlüsselung dient, und einem privaten Teil, der der Entschlüsselung dient. Der obige Befehl hat zwei Dateien angelegt, „/tmp/rsakey“ (der private Teil) und /tmp/rsakey.pub (der öffentliche Teil).
Um sich zu authentifizieren muss auf dem Server der öffentliche Teil und auf dem Client der private Teil „eingetragen“ sein. Auf dem Client gehört die Datei nach ~/.ssh/id_rsa. Die Datei darf nur für den Benutzer lesbar sein, genau wie das ~/.ssh Verzeichnis auch. Der öffentliche Schlüssel darf von jedermann (daher öffentlich) gelesen werden.

mv /tmp/rsakey* ~/.ssh
ls -ld / /home/ /home/user/ /home/user/.ssh /home/user/.ssh/rsa*
  drwxr-xr-x   32 root     system         4096 Jul 17 15:49 /
  drwxr-xr-x  261 bin      bin           16384 Sep 11 00:55 /home
  drwxr-xr-x   14 user     gruppe         4096 Sep 18 14:23 /home/user
  drwx------    3 user     gruppe         4096 Sep 08 12:23 /home/user/.ssh
  -rw-------    1 user     gruppe         1679 Aug 30 2016  /home/user/.ssh/rsakey
  -rw-r--r--    1 user     gruppe         1679 Aug 30 2016  /home/user/.ssh/rsakey.pub

Damit haben wir auf der Client Seite erstmal alles erledigt und können nun der öffentliche Teil des Zertifikates auf den Server packen. Die einfachste Methde ist der folgende Befehl

ssh-copy-id -i /home/user/.ssh/rsakey.pub 
   
      
howtos/ssh.1505815700.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/09/19 10:08 von morquai